Die Macht der Straße. Politik und Ästhetik des Plakats (online, 14./15.11.2025)
Online-Workshop in Zusammenarbeit mit der Guernica-Gesellschaft e.V.
Mit der Demokratisierung des öffentlichen Raums wurden Plakate nicht mehr nur zur Werbung und zur Information, sondern auch zum Aufruf und zum Protest eingesetzt. Das Plakat wurde ein Ausdrucksmittel sozialer und politischer Oppositionen, von der Arbeiterbewegung über die Friedensbewegung bis zur ökologischen Bewegung. Plakate von Käthe Kollwitz, John Heartfield, Pablo Picasso und anderen entwickelten eine spezifische Ikonografie und Ästhetik und wurden zu Ikonen sozialer Bewegungen.
Im Rahmen eines Online-Workshops zur Politik und Ästhetik des Plakats soll die politische Wirksamkeit künstlerisch ambitionierter Plakate diskutiert werden, und zwar in historischer wie in gegenwartsbezogener Perspektive. Es soll nicht nur exemplarisch um die politische Ästhetik künstlerischer Plakate im 20. und 21. Jahrhundert gehen, sondern auch um die Attraktivität und Relevanz der Straße als politischer Kommunikationsraum und um die Frage, wie sich das Plakat als analoges Medium im digitalen Zeitalter verändert, aber auch gegen die digitale Konkurrenz behauptet hat.
Die Beiträge sollen 2026 im Jahrbuch Kunst und Politik veröffentlicht werden.
Leitung: Prof. Dr. Martin Papenbrock
Programm
Freitag, 14.11.2025
11.00 Martin Papenbrock (Karlsruhe): Begrüßung, Einführung
11.20 Matthias Struch (Berlin): Peter Pewas – Grafiker und Filmemacher
12.00 Anna Gonchar (München): Architektur im Plakat: Beiträge der Ehmcke-Werkstatt zur Internationalen Presseausstellung 1928 in Köln
12.40 Pause
14.00 Helen Gramotnev: The Woman’s Role in the Theatrics of La Vie Parisienne Cover Illustrations
14.40 Anoushirvan Masoudi (Offenbach): Von der NS-Bildsprache zur amerikanischen Werbeästhetik. Visuelle Politik im Wahlkampf der frühen Bundesrepublik
15.20 Pause
15.40 Victoria H. F. Scott: Maoismus und die französischen Plakate von 1968: Die Bedeutung Ost- und Westdeutschlands
16.20 Chiara Ferro (Berlin): Die kritischen und revolutionären Poster von Dia a-Azzawi (von 1970 bis heute)
17.00 Ende des ersten Tages
Samstag, 15.11.2025
10.00 Franca Spengler (Wien): Urbane Interventionen. Überlegungen zu Steinbrenners und Dempfs Delete! (2005)
10.40 Alexey Markin (Hamburg): Pussy Riot – Femen – Viktoria Lomasko. Frauenprotest und Plakat “Free Pussy Riot. Vertreibe Putin!“ (2013)
11.20 Pause
11.40 Jonas Keck (Düsseldorf): Wolfgang Tillmans‘ Plakate als zirkulierende Protestmedien
12.20 Martin Bartelmus (Düsseldorf): Grammatologie des Protests? Typografie und politische Plakate von Künstler:innen als PDF (2018/2020/2024)
13.00 Pause
14.00 Rosanna Umbach (Bremen): Lesben, Hexen, Bad Girls. Queer-feministische Plakate als visuelle Interventionen im Stadtraum (2000 bis heute)
14.40 Alessa Paluch (Greifswald): Ich bin keine Niete! – Studentische Plakatkunst im ländlichen Raum (2020/22)
15.20 Schlussdiskussion
16.00 Ende der Tagung
Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.
Anmeldungen bis zum 12.11.2025 an: Prof. Dr. Martin Papenbrock (martin.papenbrock@kit.edu).
Der Link zur Teilnahme wird rechtzeitig bekannt gegeben.